Lexikon


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Dialekt Beschreibung Sound
Raàlbôôh (f) Schubkarren ohne Seitenwände
raàlô seì verwirrt sein
Raàlpump - Raàlpimpei (f) Fahrradpumpe bzw. kleine Fahrradpumpe
Raatsch (f) geschwätziges Weib, Dauerrednerin, der man nichts glauben kann, aber auch: Karfreitagsratsche
Raatschkattl (f) geschwätziges Weib, das besonders gerne über die Leute redet
Raatschn - a gånze Raatschn (f) Karfreitagsratsche - eine in die Länge gezogene Menge, z.B.: Menschenschlange
Raazènger (m) Schnurrbart
Raaznbôscht (m) Schnurrbart
råchètzn wohliges Grunzen
Rachnôcht (f) Rauhnacht (24. Dezember, 31. Dezember, 5. Jänner)
Radè (m) Rettich
Råggl (f) alter, knorriger, schwer zu bearbeitender Baum, alte Kuh
raggln Mistgrube manuell leeren
Råhma (m) Sägezahn, der nicht schneidet, sondern das Sägemehl aus der Spalte putzt, wurde von einem Erpfendorfer namens Unterrainer erfunden.
råhmèg dreckig, schmierig, ungepflegt, nach Schweiß riechend etc...
Rahmstozl (n) Holzgefäß zum Afbewahren von Rahm
Råhna (m) rote Bete
rama Heu auf dem Heuboden zurücktransportieren
Ramauf (m) ist ein Kleinkind, das alles ausräumt
Rånggn (m) großes grobes Stück - auch Bergrücken
Rånk (m) Hinterfotzigkeit, auch: Spitzbüberei
rånkèg hinterlistig
rånkèsch hinterfotzig
rantèg schön gekleidet, fesch, herausgeputzt
Rånz bzw. Ranzèn (f) weibliches jungfräuliches Schwein - wird nach dem ersten Wurf zur Sau
ranzn tun Füchse, wenn sie brünftig sind
Rånzn (m) breiter Trachtengürtel für Männer meist mit Federkielstickerei
Råschpè Feile, grobe Feile
råschpèn rascheln, raspeln, abschleifen
rass scharf, wenn jemand rass" ist, dann ist mit ihm nicht gut Kirschen essen, "
rass dreìfôhn jemanden scharf zurechtweisen
Rassnagei (n) Gewürznelken
Ratscharei (f) Gerede, Tratsch
Råtz (m) Ratte
raùzn nörgeln, jammern, vgl. sumsn
reahn weinen, z'nåxt bein Reahn, oder s'Reahn haro(b)m hôm bedeutet: den Tränen nahe sein
Reahra (m) weinerlicher Mensch
Ream (m) Riemen
Réanggn (m) ein ordentliches Stück Brot o.ä.
Rebsegn (m) übermäßig viel
Rechei (n) Eierschwammerl (Pfifferling), auch: kleines Reh
Rechnstôb (m) Rechenstiel
rechtféschtèg rechthaberisch
Réckègwånd (f) Frauentracht für hohe kirchliche Feiertage - vgl. Kaseedl
Réédhaus (n) Plaudertasche
Rééhlkoch (n) Haferbrei ( 1 Std. kochen, 1Std. kühlen, viel Butter drauf " )"
reela redlich
Reena (m) Stoß bzw. Schubser
refierèg sich rühren, tüchtig sein
Regndôch (n) Regenschirm
Regnmantei (n) Regenmantel, Präservativ
Réhm (f) Heuboden
Réhmbrugg (f) freibleibender Mittelgang im Heuboden
Réhmtiir - Rehmtôur (f) Türe, Tor zum Heuboden
Reì, Reìdei (f) Kasserolle
Reib, Rei(b)m - d`Reib ôspringa (f) Kurve - jemandem zuvor kommen
Reibsäu (f) schwenkbarer Pfosten für Kessel
Reibsôdl (m) Sattel auf dem Vorschlitten, um das Langholz festzumachen
Reìmatisch - s'Reìmatisch Rheumatismus
reìmèg seì Glück haben
Reìmséckè (m) Glückspilz
Reischbè (m) kleiner Herdbesen zum Pfannenputzen
Reischbèhoan (m) Erika - vgl. Hoan
Reischbèseit (f) sexuelle Themen: wenn Kinder zuhörten hieß es: aufpassen - Reischbiseit!", Neigung zu unanständiger Rederei"
Ruam (f) Rübe, Rüben
Reissa (m) Messer zum Stutzen der Hufe und Klauen, auch ein besonders arbeitswütiger starker Mensch, der aber keine Ausdauer hat
Ruamhiasch (m) schwerfälliger, nicht flexibler Mensch
Reissn - a da Reissn hôm über jemanden herziehen, aber auch: eine geeignete Person für eine Tätigkeit bei der Hand haben
Ruamzuzla (m) beschränkte Person
reitan sieben
Ruapp - Riapè - Riapei (m) Rupert
Reitschindl (f) Sitzbrett beim Ziehschlitten
Rucksôôckstier (m) künstlicher Besamer
rummèg unsauber, schmierig, dreckig
Rumpè (f) gewellte Unterlage, Waschrumpel, auch: Frau ohne Feingefühl
Rumpèdåsch (f) Ausdruck für ein dummes Weibsbild
Rumpèkumma (f) Rumpelkammer
rumsichtèg seì das ist alles, das hell ist worauf man den Dreck sofort sieht, z. B.: Kleidung
rundummadum ringsherum
Reitwagei (n) kleine Kutsche mit großen Hinterrädern und kleinen Vorderrädern, wurde ein- und zweispännig verwendet
Runga (f) Stelle, wo beim Wagen die Bretter anliegen, z. B.: beim Leiterwagen
runggat und bunggat rundlich und uneben
Runggl (f) Runkelrübe, Rübe als Schweinefutter; auch: häßliche Frau
Rungunggl (f) naives Weibsbild
Runst (m) kleiner, künstlicher Wassergraben
Runsthau (f) Haue zum Ziehen von kleinen Wassergräben
Russn (m) Küchenschaben, Russen
Rutsch (f) Rutschbahn, aber auch Nymphomanin
Reiwal (n) Ausdruck für Geschlechtsverkehr
Rénadè - 's Rénadè der hôt s' Rénadè = der geht ruhelos immer schnell
repatiala ist jemand, dem sein Gehabe recht gut ansteht
reschonèsch fein, gebildet, vornehm, zurückhaltend
revadattèsch sich durchsetzend
revantiern sich zurecht finden, sich behaupten
rewöin rebellieren
Rézl (m) das Abgeschöpfte bei ausgelassener Butter, bzw. der abgeschöpfte Fettrest beim Schweizerkäse
Riabkraut (f) aus Rüben hergestelltes Kraut
Riahkiwè (m) Butterfass
Riahmuich (f) Buttermilch
Riahrat (n) Inhalt eines Butterfasses
Riapè (m) Rupert, aber auch: Rüpel
ribs rabs Ausdrück für etwas, das in der Eile und nur oberflächlich erledigt wird. z.B.: ribs rabs zåmmrama""
Richtl (n) Speise, Gericht
richtzeidln früher übliche Form der Weidenutzung auf Almen
ridèg ist die Kuh, wenn sie brünstig ist
Rie(d)l (m) Rüde aber auch Hügel, Bodenerhöhung, Haufen,
riechèn röcheln, ein schnarchendes Geräusch machen, z. B.: Pferde machen es, wenn das Futter kommt
riechètzn wiehern der Pferde
Rief (n) Kruste - vgl. Prinzn
Rieglloch (n) Vertiefung beim Strohsack, die wieder aufgeschüttelt werden musste
Riegwoad (f) Herbstweide nach Roggen auf Naturegarten
Riehlkoch (n) trockenes Kartoffelgericht mit wenig Butter
Riesèn (f) schmales Gerinne
riesln hageln
Riesn (f) große, lange Bahn zum hinunterholzen von Bäumen ins Tal
Riewal (n) kleiner Riegel
Rieweisn (n) Reibeisen, Reibe
Riffè (m) kammartiges Gerät zum Waldbeeren sammeln (Heidelbeeren kämmen)
Riid - auf 'n Riid seì immer unterwegs sein
Ringg (f) Rinde
Ringlò (m) Zwetschkensorte, gelb
Ringzôù (m) Holzzaun mit geflochtenen Zweigringen
Ripp (f) Rücken des Sensenblattes
rißhaarèg stichelhaarig, juckend und rauh, z.B.: stachelige Wolle ist rißhaarig
Ritzadn (f) Ackeregge
ritzn Acker mit der Egge bearbeiten (vgl. adn)
riwèn reiben
rixn - rixna rumpeln, scheppern, lärmen
rixna mit einer Kette rasseln, bzw. lärmen
Roà (m) Hang
roà(d)ln eindrehen, einrollen, einringeln
Rôadei (n) kleiner Hang
Roafôst (m) weicher Fichtenast, der zum Biegen für Zaunringe geeignet ist
Roafzwinga (f) wurden zum Aufziehen der Reifen beim Wagen oder beim Fass verwendet
Roas (f) Reise, weiter Weg = a långè Roas
Roasn (f) Latten, auf welche die Schindeln gelegt sind
roasn reisen, oder auch eine Runde gehen
roatn rechnen, abrechnen
rôchèzn Laute, die eine Sau von sich gibt, wenn die Ferkel saugen
Rockn (m) Aufsatz auf dem Spinnrad, auf dem sich das zu verspinnende Material befindet
Rôfn (m) Dachsparren
Rogei (n) Alpenanemone
rogga grob, ungeschlacht
roggas boggas schlampig gemacht
rogl locker
rohln - grohln Donnergeräusch in weiter Entfernung
rohsln Strohreste vom Getreide trennen
rôht hôhm nicht brauchen
roi(n) reuen, etwas als zu schade zum Hergeben empfinden, auch: rollen
Rômbraa(d)l (n) Luder, so wie man im Allgemeindeutschen auch sagt: das ist ein Rabenbraten""
Roo(d)lbuh (f) Rodelbahn, vgl. Béckèbuh
roogl locker
Roß-Aufhéwa (m) Beim Beschlagen des Pferdes derjenige, der den Pferdehax aufheben muss
Roßbaich (m) Zwetschkensorte, groß und blau
Rossènga - greana Rossènger Fetzn (m) Pferdeknecht, Pferdeführer - (m) grüne Umhängschürze der Pferdeführer aus Wollstoff
Roßkimm (m) Wiesenkerbel
Roßknéél (m) Pferdeapfel
Roßmistgrånsn (f) große, aus Weiden geflochtene Körbe zum Transportieren von Schnee oder Pferdeäpfeln
Roßmistkrippn (f) Misthaufen für Pferdemist
rossn tun Pferde, wenn sie brünftig sind
rottèg rostig
Rotza (m) Rotzbub, Rotzlöffel
rotzèg seì eine rinnende Nase haben
Rotzgåggl (f) aus der Nase hängendes Rotz
Rotzglogg (f) aus der Nase hängendes Rotz
Rotzpippn (f) freches Kind
rôuda Ménnèng (m) rotes Mercurioxyd bzw. rotes Praecipitat, das ist ein sehr feines, rotes Pulver, das bei schlecht heilenden Geschwüren als Salbe verwendet wurde.
roudschedlad rothaarig
Rôuhnuùl (f) Buchteln aber ohne Marmelade im Gegensatz zu Wuchteln", die mit Marmelade sind"
Rôunggn (nur Mz.) Geäst, das auf dem Waldboden liegt
rôutgwanglat sagt man zu jemandem, der rote Backen hat
Rôuthofa (m) Apfelsorte, bei denen die Kerne locker liegen, wenn sie reif sind, also beim Schütteln scheppern sie.
Ru(d)l - Rudè (m) Rudolf
Ruach (m) Grobian oder habgieriger, gieriger Mensch, der nie genug kriegen kann
ruachèsch habgierig, rücksichtslos
ruachn hastig essen, gierig zusammenraffen, ohne Rücksicht auf Verluste agieren
Ruadaleiwè (n) Unterhemd ohne Ärmel
rewadattèsch fit

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Sonderzeichen

å – ein dunkles „a“ wie in: Båss, Flåsch (Bass, Flasche).

é – ein geschlossenes „e“ wie bei: schéé, Bétt, (schön, Bett).

ô – ein dem „o“ angenähertes „å“, das im allgemeindeutschen Stammwort immer als „a“ geschrieben wird. Beispiele: Hôwan, Bôscht (Hafer, Bart).

à, è, ì, ò, ù – Nasallaute, die durch einen nach links geneigten Akzent gekennzeichnet werden, während die im allgemeindeutschen Stammwort nachfolgenden Buchstaben „m“ und „n“ nicht geschrieben werden. Beispiele: seì, toà, Krèè (sein, tun, Kren).

è – am Wortende und in Endsilben: ein verschlucktes bzw. dumpfes „i“, das dem „e“ näher kommt als dem „i.“ Beispiele: Épfè, trupfètzn, (Apfel, tropfen).

öi – eine Verschmelzung von „ö-i“ bzw. „e-ü.“ Es handelt sich um eine lautliche Umwandlung der hochdeutschen Silbe „-eld.“ Beispiele: Göid, Föid (Geld, Feld).

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Museums- und Kulturverein
St. Johann in Tirol


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å – ein dunkles „a“ wie in: Båss, Flåsch (Bass, Flasche).

é – ein geschlossenes „e“ wie bei: schéé, Bétt, (schön, Bett).

ô – ein dem „o“ angenähertes „å“, das im allgemeindeutschen Stammwort immer als „a“ geschrieben wird. Beispiele: Hôwan, Bôscht (Hafer, Bart).

à, è, ì, ò, ù – Nasallaute, die durch einen nach links geneigten Akzent gekennzeichnet werden, während die im allgemeindeutschen Stammwort nachfolgenden Buchstaben „m“ und „n“ nicht geschrieben werden. Beispiele: seì, toà, Krèè (sein, tun, Kren).

è – am Wortende und in Endsilben: ein verschlucktes bzw. dumpfes „i“, das dem „e“ näher kommt als dem „i.“ Beispiele: Épfè, trupfètzn, (Apfel, tropfen).

öi – eine Verschmelzung von „ö-i“ bzw. „e-ü.“ Es handelt sich um eine lautliche Umwandlung der hochdeutschen Silbe „-eld.“ Beispiele: Göid, Föid (Geld, Feld).