Lexikon


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Dialekt Beschreibung Sound
vabiglt verwahrlost, aus der Norm abweichend
vabrachtn ungewollt aus Versehen ausplaudern
vadåmb seì mit allen Wassern gewaschen sein, verdammt sein
vagåggètzn bzw. vagågaggln etwas unbewusst preisgeben
vagåggln sich verreden im Sinne von etwas ausplaudern
vagembst umsonst, vergebens
vagôgln vor Angst fast sterben bzw. fast in die Hose machen
vagöizgod besonders herzlicher Dank: Vergelt's Gott - die Antwort darauf lautet: segndasgod""
vagrinndt verdreckt
vaguuna gönnen
vahaascht Unter Vertrag genommen sein indem man das Angeld annahm, womit der Dienstvertrag besiegelt war
vahåntn vorhanden
vahitzt ist man, wenn man Probleme mit dem Stuhlgang hat (Verstopfung)
vahunaggln, vahônaggln verunglimpfen, mißgestalten, lächerlich machen
vakain verkeilen
vakasamaduggln verarschen
vakéstèng verköstigen,
vakinndn verkündigen, ankündigen von amtlichen oder kirchlichen Dingen
valaib bald, nahe dran
valawarian verlieren, verschwenden
Valè Valentin
valeedagéh es geht auf, es rührt sich was!
valémpan verschlampen
valiasn verlieren
valiir géh verloren gehen
valuadan - valodan vernachlässigen, verwahrlosen lassen
valurma verschlampen
vamåchn bei Hochzeiten das Leben der Brautleute in witziger Form vorspielen bzw. vormachen, auch: vererben
vanånd voneinander, auseinander
vanåndriina macht Stoff, der schon ganz dünn und schleißig ist und schließlich reißt, aber auch: das Gesicht rinnd vanånd", wenn einem unerwartet große Freude zuteil wird"
vanôutn deshalb
vapuifan verpulfern, im Sinne von Geld hinauswerfen
varama verräumen, jemanden ums Eck bringen, jemanden begatten
vareascht verweint, mit vom Weinen geschwollenen Augen
variwè hôm etwas übel nehmen
varoin - varoi Di! sich verdrücken - hau ab, verschwinde
vaschafèn verschlampen, verlieren, verlegen
vaschaggn sagte man zum Anbringen eines Spritzputzes
vascheichn wegjagen
vaschliaffn sich zurückziehen, sich verkriechen, verschwinden
vaschmôôchn verschmähen, beleidigt und enttäuscht sein
vaschnipfètzn langsam eingehen, z.B.: Pflanzen
vaschwitzn vergessen
vaschwitzt voll Schweiß, z.B.: ein Hemd
vasechn Sakrament der Krankensalbung spenden
vasinntn - sì vasinntn sich versündigen
vastéh verstehen
vatoà verschwenden, irrtümlich falsch machen, für immer verlieren,
vatoifèn verteufeln, schlecht machen
vatschaggn eine Holzwand verputzen
vaweahn verderben, verwesen
vaweegn verwegen, mutig, draufgängerisch
vawerfn an der Wand den Putz auftragen, verputzen
vawoadagglt verwachsen, z. B.: beim Holz
vazahn etwas unauffindbar verlegen oder verstreuen, bzw. jemanden bei einer Wirtshaustour am Heimgehehn hindern
vazeàzln verzärteln
vazipfèn ungeduldig etwas nicht mehr erwarten
vazôgn - vazôgg verzagen - verzagt
vazoihn erzählen, verzählen
veascht voriges Jahr
Veidl (n) einfaches Taschenmeser
Veigei (n) Veilchen
veigln etwas wehrt sich, etwas macht Schwierigkeiten
Veit (m) Dialektform für Vitus
Vétta (m) Cousin
viaschtlleitn Kirchenglockengeläute eine Viertelstunde vor der Messe
vibeissn vorstehendes Unterkiefer, sodass die unteren Zähne vor den Oberen liegen
vicha geem - kloàgweis vicha geem in kleinen Rationen ausgeben
vicha stéh - stehst ma vicha? bezeugen - stehst Du mir gerade, würdest Du es mir bezeugen?
vichazånggn etwas mit Mühe nach vorne ziehen
vichè vorwärt nach vorne
vidauchn etwas vorlügen
Vidèwischpal (n) flinkes, lebendiges, lebenslustiges Mädchen
vie vorbei
Viebam - auch: Querbam (m) Querbalken, der zweiflügelige Türen verriegelt, wenn man ihn einhängt.
viecha, viechè nach vorne
Viechagstaxn (n) Umständliche Mühen mit dem Vieh, z.B.: wenn Kühe durcheinander gekommen sind und wieder getrennt werden müssen
Viedôch (m) Vordach
viepassn auflauern
Vieschittwanndl (n) Behälter zum Pferdefüttern
Vieschta (n) schöne Schürze bei Tracht oder Trachtenkleidung
vieschwefèwn jemandem etwas vorlügen und dabei aufschneiden,
Vihangl (n) (kleiner) Vorhang in der Fensterscheinung
Viiloahbreedl (n) Anstandswauwau, Anstandsdame, aber auch ist das jemand, der vorgeschoben bzw. missbräuchlich verewendet wird, weil man selbst eine Konfrontation vermeiden möchte; also jemand, der zum Zuschlagen verwendet wird
vìkéma meinen, annehmen, - mia is vìkéma = mir schien, wia kimmst ma dénn vi? = was fällt Dir ein, wia da vikimmb = wie Du meinst
vìnéhma vornehmen
vir und vii zeitlich nacheinander - in einer Reihenfolge
viranån géh , viranånd géh aneinander vorbei gehen
vircha hervor
vircha geèm - kloagweis vircha geèm nach und nach sticheln - in kleinen Portionen herausgeben, abgeben
Vischitta (m) Kellner, Pferdeknecht
vischittn Pferde füttern, (Hafer vorschütten)
vistéh - stehst ma vi? vorne hinstellen - stellst du dich da vorne hin? Z. B.: damit die Kühe hier nicht durchgehen, aber auch: hältst Du mir die Stange? Stehst Du zu mir?
vistoin vorstellen
vitauchn jemandem etwas vorlügen
vìweaschz Richtung nach vorne, vorwärts
vìwitzèg neugierig
vo dera Gåttung von dieser Sorte, aber auch: außerordentlich, besonders - z.B.: vo dera Gåttung scheè
vo deranztwegn deshalb, daher
vo Hennan nit sei nicht schwach sein, kein schlechter sein
Voglbam (m) Versteifung der Firstschrotwände
Voglbéé (f) Eberesche
Voglkeasch (f) Wildkirsche
vôgôgln vor Angst ganz fertig sein
Voika Kinder
Voikraut (n) diverse Pflanzenarten, von denen es den Kühen den Pansen aufbläht, unter anderem: hohler Lärchensporn und dergleichen
voinaadèg Atembeschwerden haben
Vôita (m) Dialektform für Valentin
voiwean Pansenblähung bei Rindern
vônôutn deswegen, daher, aus diesem Grund
Vôrüwè hôm beleidigt sein
vôschuftn eine Fehlhandlung verraten, verpetzen
voubei vorne, außen, z.B.: vor dem Haus
voubeiaust vor der Haustüre
Vôubeibankè (n) Bank vor dem Haus, wie früher bei allen Bauernhäusern vorhanden
Vôubeibrugg bzw. Vôubeibrigg (f) Riemenboden vor dem Hauseingang
Vôubeigattal Hühnergatter bei Haustüre
vôubeizuachawedan bei Gewitter an die Hauswand regnen
vôuda - vôudan vorig im Sinne von voriger Tag oder Jahr etc.
vôudamoi - s'Vôudamoi das vorige Mal
vôufeascht vor zwei Jahren
vôugéh vorahnen - es is ma eppas vôugånga = ich hatte eine Vorahnung
Vôuhaisl (n) Vorraum, Windfang beim Wohnhaus
Vôuhéfè (n) Raum zwischen Wohntrakt und Stall
Vôuhittn (f) Küche und Wohnraum auf der Alm
vôun - vôun vichè vorne - ganz vorne
vôunhì vorne hinstellen, etwas vorne hingeben
Vôuressn (n) Beuschel, bzw. beuschelähnliches Innereiengericht
vôuru vorne dran
Vôurumma (n) Busen
Vouschtl (n) Vorteil
vôuschtln sich zu helfen wissen , den Vorteil nützen können
Vôustrah (f) Vorspeise
vôuvôuda - vôuvôudan 2 Tage oder 2 Wochen oder 2 Monate etc. vorher
vôuvôufeascht vor 3 Jahren
vôuzua kleinweise vorwärts
vôwean verderben, verfaulen, dann ist es vawôôn" = kaputt"
vôzahn wegzerren von seinem Platz
vôziachn Sachen vom erwarteten Ort verschwinden lassen, verziehen
vu vuinan von vielen
vui'z vui viel zu viel
vun Zoig in die entgegengesetzte Richtung, noch weiter weg
vunanztwegn deshalb, deswegen
vunôutn deswegen

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Sonderzeichen

å – ein dunkles „a“ wie in: Båss, Flåsch (Bass, Flasche).

é – ein geschlossenes „e“ wie bei: schéé, Bétt, (schön, Bett).

ô – ein dem „o“ angenähertes „å“, das im allgemeindeutschen Stammwort immer als „a“ geschrieben wird. Beispiele: Hôwan, Bôscht (Hafer, Bart).

à, è, ì, ò, ù – Nasallaute, die durch einen nach links geneigten Akzent gekennzeichnet werden, während die im allgemeindeutschen Stammwort nachfolgenden Buchstaben „m“ und „n“ nicht geschrieben werden. Beispiele: seì, toà, Krèè (sein, tun, Kren).

è – am Wortende und in Endsilben: ein verschlucktes bzw. dumpfes „i“, das dem „e“ näher kommt als dem „i.“ Beispiele: Épfè, trupfètzn, (Apfel, tropfen).

öi – eine Verschmelzung von „ö-i“ bzw. „e-ü.“ Es handelt sich um eine lautliche Umwandlung der hochdeutschen Silbe „-eld.“ Beispiele: Göid, Föid (Geld, Feld).

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Museums- und Kulturverein
St. Johann in Tirol


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å – ein dunkles „a“ wie in: Båss, Flåsch (Bass, Flasche).

é – ein geschlossenes „e“ wie bei: schéé, Bétt, (schön, Bett).

ô – ein dem „o“ angenähertes „å“, das im allgemeindeutschen Stammwort immer als „a“ geschrieben wird. Beispiele: Hôwan, Bôscht (Hafer, Bart).

à, è, ì, ò, ù – Nasallaute, die durch einen nach links geneigten Akzent gekennzeichnet werden, während die im allgemeindeutschen Stammwort nachfolgenden Buchstaben „m“ und „n“ nicht geschrieben werden. Beispiele: seì, toà, Krèè (sein, tun, Kren).

è – am Wortende und in Endsilben: ein verschlucktes bzw. dumpfes „i“, das dem „e“ näher kommt als dem „i.“ Beispiele: Épfè, trupfètzn, (Apfel, tropfen).

öi – eine Verschmelzung von „ö-i“ bzw. „e-ü.“ Es handelt sich um eine lautliche Umwandlung der hochdeutschen Silbe „-eld.“ Beispiele: Göid, Föid (Geld, Feld).