Lexikon


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Sonderzeichen

å – ein dunkles „a“ wie in: Båss, Flåsch (Bass, Flasche).

é – ein geschlossenes „e“ wie bei: schéé, Bétt, (schön, Bett).

ô – ein dem „o“ angenähertes „å“, das im allgemeindeutschen Stammwort immer als „a“ geschrieben wird. Beispiele: Hôwan, Bôscht (Hafer, Bart).

à, è, ì, ò, ù – Nasallaute, die durch einen nach links geneigten Akzent gekennzeichnet werden, während die im allgemeindeutschen Stammwort nachfolgenden Buchstaben „m“ und „n“ nicht geschrieben werden. Beispiele: seì, toà, Krèè (sein, tun, Kren).

è – am Wortende und in Endsilben: ein verschlucktes bzw. dumpfes „i“, das dem „e“ näher kommt als dem „i.“ Beispiele: Épfè, trupfètzn, (Apfel, tropfen).

öi – eine Verschmelzung von „ö-i“ bzw. „e-ü.“ Es handelt sich um eine lautliche Umwandlung der hochdeutschen Silbe „-eld.“ Beispiele: Göid, Föid (Geld, Feld).

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Alle
Dialekt Beschreibung Sound
wåschn auf der Alm die Gülle über offenen Gräben aufbringen, aber natürlich auch: waschen
wascht nit aus! was fällt Dir ein! Da gehst Du aber schon zu weit!
Waschz (f) Warze, aber auch: Halterung bei Verbindung des Sensenblattes zum Stiel
Waschznkraut (n) Schöllkraut
Wåssa - a d'Wassa treìm (n) Wasser - Vieh zum Wasser treiben
Wåssafèrm (m) blutiger Urin bei Rindern
Wassagåß (f) Weg der Kühe aus dem Stall zum Wassertrog und zurück
Wåssakaiwè (n) kleines Wasserlebewesen (Insektenlarve? oder Spulwurm?)
Wåssakuul (f) Wasserkanne
Wåssapånzn (m) Wassertonne
Wåssapippn (f) Wasserhahn
Wåst - Wastè - Wåstei (m) Sebastian
Wåttl (f) besonders große, gut genährte Kuh, auch: Schimpfwort für dicke Frau
wåttln ordentlich verhauen
Waudei (n) luftiges Material wie Wollflocken, Federn, allgemein etwas Leichtes Luftiges. Auch als Kosewort verwendet
Waul (f) brummeldne, raunzende Frau
wauln brummeln, raunzen, wiederholt jammern, lamentieren
Wawi (f) Barbara
wax stechend, dornig, rauh
Waxlab (f) Stechlaub (Ilex aquifolium)
waxleidèg seì rauhes nicht vertragen können z.B.: barfüßig auf Schotterweg kaum gehen können
Waxn (nur Mz) scharf gemachte Stollen auf dem Hufeisen
Wåxweda (n) warmes, feuchtes Wetter, sodass alles wächst und gedeiht
Weahn (n) das voraussichtliche Ende der Trächtigkeit bei Tieren
Weal (n) Wimmerl
wean - weaschz - wuschz werden, es wird - es würde werden
Weanakugln (f) Erdäpfel
weand werdend im Sinne von trächtig, z.B. a weande Kuah
Wèanggèn Delle, Mulde
weck - bist weck? weg, fort - Ausdruck der Überraschung
Weda - an Weda seì (n) Wetter - äußerst aufgebracht sein
wedabléggètzn (n) Wetterleuchten
wedagrausèg ist jemand, der Angst vor Gewittern hat
wedaleitn Kirchenglockengeläute bei nahendem Unwetter
wedaschlachtèg Beeren, Obst, Erdäpfel etc..., die durch längere Schlechtwetterperiode verdorben sind
wedrèg auch: wedaschlaarèg wetterfühlig
weedrèg wetterfühlig, gewitterträchtig
wééhn - eppas wééhn låssn - éppas wééhscht sè wehren - etwas abwehren - etwas wird komplizierter als ursrpünglich gedacht
Weesn (n) Menge, mehr von einer Sache, mehrere von etwas
Weg - an Weg um géh - um dè Weg seì (m) Weg - im Wege stehen, hinderlich sein - in der Nähe anwesend sein
Wéggn (m) Brotwecken, aber auch: korpulentes faules Mannsbild, a kôida Wéggn ist eine gefühllose Person
Wegnåår (m) Salamander
Wehdant (m) Schmerz
wehdoant schmerzhaft
wéhla wehrhaft
wéhn wehren, aber auch: es wéscht sì" heißt es gibt Komplikationen"
Weìbéé(d)l (n) Weinbeeren, Rosinen
Weich (f) Weihe bzw. die zu weihenden Dinge, auch: das zur Speisenweihe extra gebackene Brot
Weichbrunn (m) Weihwasser
Weichnbuschn (m) Strauß aus Kräutern und Blumen, der am 15. 8. geweiht wird und in den Rauhnächten ins Futter gemischt bzw. auf dem Feld ausgestreut wird
Weichnbuschnfrautôg (m) 15. August, Mariae Himmelfahrt, wo die Kräuter geweiht werden
Weichnpfinstôg (m) Gründonnerstag
Weichnpfinstôgoar (n) Gründonnerstags-Ei, das im Brauchtum eine besondere Bedeutung hat, weil es scheinbar nicht verdirbt
weida - weida kéma weiter - vorwärts kommen, aber: schau dass'd weida kimmst = verdufte
Weidlèng (m) geflochtener Korb aus Weiden, große Schüssel
Weidn - vu da Weidn (f) die Entfernung - aus der Entfernung betrachtet
weilånkn sich langweilen, auch: heimweh haben
weilåssn sich Zeit lassen
weìn beflügelt gehen, fast wie schweben
Weis - aus da Weis (f) Art, Weise - ganz daneben (nicht nur im musikalischen Sinne)
Weisat (n) Geschenk zur Genesung, für Neugeborene, bei Hochzeiten
Weisl (m) Bienenkönigin
weislos unverständlich, schwer verständlich, eigenartig
weisn Geschenk übergeben vor allem bei einer Hochzeit
Weißépfè (m) Klarapfel
weißgfuaßat geckenhaft, auffällig angezogen, übergenau, penibel
Weißschmiedlèng (m) historische Apfelsorte
weit dahi seì weit fortgeschritten (z.B.: Schwangerschaft) oder weit weg sein
weitgschacht weitschichtig - dè Zähnd weitgschacht vanån = vorstehende Zähne haben
weitgschachta Vawåndta (m) entfernter Verwandter
weitschichtèga Vawåndta (m) entfernter Verwandter
Weiwa (n) Frauen, Weiber
weiwaleidèg ist einer, der immer hinter den Frauen her ist
Weiwaleit (n) Frau, Frauen
Weiwaleithéngst (m) Aufreisser, Casanova, Don Juan
Weiwaleitmagga (m) aufdringlicher Frauenverehrer
Weiwaleitschmierma (m) aufdringlicher Frauenverehrer
Weiwaleittôà (n) Benehmen, das auf Frauen anziehend wirkt
Weiwas (n) Weibsbild
Weiwè (n) die Ehefrau ist s'Weiwè""
Wéna Kurzform für Benedikt
Wéndl Kurzform für Wendelin
Wéndta (m) bäuerliche Maschine zum Wenden des Heues, auch: Verschlussklappe beim Ofenrohr, auch: Drehvorrichtung beim Pflug
wénk - a wénk - z'wénk wenig - ein bisschen - zu wenig
Weps (f) Wespe
wepsèg übernervös, aufgekratzt, umtriebsam
Wepsnkowè (m) Wespennest
werchas (wirchas) Tuach (n) Tuch aus gesponnenem Flachs
Werchwickè (m) ungesponnenes Bündel Flachs der zweiten Wahl
Wéschklampal (n) Wäscheklammer, Kluppe
wétzn scheuern, aufscheuern, auch: wetzen von Sense, Sichel und Messer, auch: schnell laufen
Wétzstoaniidei (n) etwas größere Nudeln aus Erdäpfelteig mit Mehl - größer als die Dammniedei""
wia wie, aber auch: Vorwärts!" als Fuhrmannruf an die Pferde"
wummèn es tummelt sich, es wimmelt vor z. b.: Ameisen und dergleichen
wunala neugierig, wunderlich
wunasöitn fast nie
Wurfèn (f) eine Kuh, die viel zu früh gekalbt, also verworfen hat
wusan grundlose Tätigkeiten, Bewegungen ausführen auch herumgehen
Wusara (m) schlampiger Mensch. Einer, der bei der Arbeit alles mit Gewalt tut, aber es zu nichts bringt
Wuschtla (m) schlampiger Mensch. Einer, der es bei der Arbeit zu nichts bringt
Wuschz (f) Wurzel
Wuschza (m) Murkser, unbeholfener Arbeiter
wusln schnell krabbeln, durcheinander rennen
Wuuna - iatz nimmb mi decht Wuuna (n) Wunder - jetzt möchte ich gerne wissen
Wuuz (m) Schwein
Wuzei (n) Lockruf für Schweine, auch: Ferkel, aber auch: Fussel vgl. Fizei
Wuzl Ansammlung von irgendwas
wuzln Zigaretten drehen - Papier zusammendrücken
wiach fett, üppig, feucht-fettig, bei Personen: grobschlächtig, sehr ordinär und dreckig
Wiagnsôôg (f) Säge für zwei Personen zum Fällen von Bäumen
wiaran da wui ganz wie Du meinst, das ist mir eigentlich egal
wiast schmutzig, wüst
Wickèschuschz (m) Schürze, die gewickelt getragen wird
Widabégl (m) s-Haken
Widahitz (f) Hitze in praller Sonne an einer Mauer, welche die Wärme zurück strahlt
widasinèg gegen die Normalität gewachsen, vor allem beim Holz
Widibstuck (n) Kletzenbrot ohne beide Scherze
Widschnaua (m) Wildschönauer, auch: eingebildeter Mensch
wiefèn Gehirnerkrankung bei Rindern vgl. das heutige BSE
Wieh (m) kolikartiger Schmerz
wienèg verrückt, versessen, wahnsinnig
wierèg rege, strebsam, tüchtig, rührig
wiff schlau, raffiniert
Wift (m) selbstgesponnener Zwirn
Wiftl (m) Baumwipfel
wiftln mit einer Rute züchtigen
Wiida (m) Wasserpumpe, auch: Widder
Wiisch (m) Besen aus Tannenzweigen gemacht
Wiischbaam (m) Holzstange zum Niederbinden des Heufuders
Wiischreisa (n) Tannenzweige, die für einen Besen verwendet werden. zB.: um den Backofen auszukehren
Wiischtl - greanè Wiischtl - Wiischtl sian (n) Würstchen - frische, ungeselchte Würste - Würstel sieden
Wiizei (n) Rubbelwürstchen, sehr kleine Papierreste
wiizlweis haufenweise
windaufgfressn ist die Haut an exponierten Stellen (Mundwinkel, Handrücken, Nase), wenn sie bei Kälte und Wind entzündet wird
windbeidln aufschneiden, prahlen
windètzn böenartige stoßartige Winde wehen
Windlèng (m) Bohrer, Holzbohrer
Windream (m) Zierriemen, die beim Überwurf des Pferdegeschirrs abhängen
Windschnur (f) windanfälliger lokal begrenzter Landstrich
Wintagrèa (m) Efeu
Wintakeaschn (f) eingetrockente Fäkalienreste an den Analhaaren
Wintakhaar (n) Winterfell
Winterradè (m) schwarzer Rettich
wirchas - werchas grob gewebtes Tuch aus gesponnenem Flachs
wirchn weben, aber auch: Semmeln zum Backen händisch formen bzw. drehen
wirfèg verwirrt, schwindlig
Wirga (m) einer, der gedankenlos schnell arbeitet und viel mit Gewalt macht
wirgn mit Gewalt ohne Überlegung und mit unnötigem Kraftaufwand arbeiten und sich dabei plagen
Wisch (m) nicht erfreuliches Schriftstück
Wischpè (f) Holzhaken für Heuseil, lebhafter dünner quirliger Mensch
Wischpei (n) kleine Flöte, oder Pfeife
wischpèn pfeifen
wist nach links als Fuhrmannsruf an die Pferde
Wix kriagn Schläge bekommen
Wixleìwånd (f) gewachstes Tischtuch
wixn onanieren, oanè wixn = jemanden schlagen, Schuach wixn = Schuhe polieren
Wizei (nur Mz) Fusseln bzw. klein zusammengeknüllt oder gedrehtes Material
wôa i nit das weiß ich nicht
woach weich
Woad (f) Weide
woadlauda Jôgdhund (m) ein Jagdhund mit abnormalen Jagdlauten
Woastlèng (m) Speiseröhre beim Tier
Woaz (m) Weizen
woazan aus Weizen bestehend (z. B. Mehl, Brot), aber auch: weich, nachgiebig
wôffaroana welcher
Waàl (n) Wade
Wääschtôg (m) Werktag
Wogei (n) eine Rolle Bauernleinen
Waatschn (f) Ohrfeige
woi vagunnt wohl vergönnt
wachèn waten z.B.im Wasser oder im Schnee oder im tiefen Gras
woi woi Bejahung, oja
Wachtarin (f) Frau, die Totenwache hält
wöia, wöiisch schlampig, ungeschlacht, leicht verwahrlost
wachtln winken mit einem Tuch oder ähnlichem
Wöiana (m) einer der schlampig, ungeschlacht , leicht verwahrlost daher kommt
Waidl - Waidei (n) kleines Wäldchen
Woidmanei (n) Bärlapp
wåmpat dickbäuchig
woidsamèg ist ein Kantholz oder Brett, das auf Grund der gewachsenen Form des Stammes zunehmend schmaler und runder wird
Wåndschoner (m) Wandbehang
woifè billig, wohlfeil
Wånznpress, -quetsch (f) Ziehharmonika
Wôifôscht (f) Wallfahrt
Wårb (f) Sensenstiel, auch unhöfliche Kurzform für Barbara
Woiga (m) Nudelholz
Wasal (n) schwächlicher Bub, schüchterner Mann
Woigbreed (n) Brett auf dem Teig ausgerollt bzw. verarbeitet wird
Wåscha (m) großer, sehr dicker, ungeschlachter Mann, auch großes, fettleibiges Tier
woign, woigln ausrollen, rollen z.B.: Teig, sich wälzen, wie es Tiere machen
Wåschgrôôm (m) Rinne für Gülle zu deren Verteilung
Woihmat (m) Gemeiner Dost - wilder Majoran
Waschl (m) schwerer Mensch, aber auch Schimpfwort für unzuverlässigen Mann
woin wollen
waschlnôß komplett durchnässt
Wöisl (m) unappetitlich ungepflegter Mensch
woitan besonders - Steigerungsstufe nach oben und nach unten z.B.: woitan kloà oder woitan grôuß
Woof - Woofei (m) Wolfgang
Wôôg (f) Waage
wôôn geworden - vgl. aussawean - aussawôôn
wôs - wôs gaits denn? was - was gibt es denn, was ist los?
wôs gib und gab bei ins da Brauch gween is was immer schon bei uns üblich war
Wôsn (m) schwerer starker Mensch, Rasenstück, Mehrzahl beim Rasenstück: Wasn
Wôuscht - Wääschta - Wääschtei (n) Wort - Worte - Wörtchen
wualat wean eine innere Unruhe bekommen
wualn chaotisches durcheinander-agieren, etwa Ameisen, Fische im Teich etc...
wuassn das Gegenteil von ruhig im Bett liegen
Wuchtln (f) Buchteln aber mit Marmelade im Gegensatz zu Rôuhnu(d)ln, die ohne Marmelade gemacht werden
Wuhnalgoaß (f) neugieriger Mensch
Wuidafloß (m) ständiges Ödem, das vom Euter der Kuh ausgeht
wuidschissèg schreckhaft, z.B.: eine Kuh aber auch ein Mensch kann wuidschissig" sein"

Museums- und Kulturverein
St. Johann in Tirol


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å – ein dunkles „a“ wie in: Båss, Flåsch (Bass, Flasche).

é – ein geschlossenes „e“ wie bei: schéé, Bétt, (schön, Bett).

ô – ein dem „o“ angenähertes „å“, das im allgemeindeutschen Stammwort immer als „a“ geschrieben wird. Beispiele: Hôwan, Bôscht (Hafer, Bart).

à, è, ì, ò, ù – Nasallaute, die durch einen nach links geneigten Akzent gekennzeichnet werden, während die im allgemeindeutschen Stammwort nachfolgenden Buchstaben „m“ und „n“ nicht geschrieben werden. Beispiele: seì, toà, Krèè (sein, tun, Kren).

è – am Wortende und in Endsilben: ein verschlucktes bzw. dumpfes „i“, das dem „e“ näher kommt als dem „i.“ Beispiele: Épfè, trupfètzn, (Apfel, tropfen).

öi – eine Verschmelzung von „ö-i“ bzw. „e-ü.“ Es handelt sich um eine lautliche Umwandlung der hochdeutschen Silbe „-eld.“ Beispiele: Göid, Föid (Geld, Feld).